Inspired by Bach : J.S. Bach Stiftung - St. Gallen

24.07.2025

"Intet nytt under solen", Bach er og har vært inspirasjonskilde for svært mange skapende mennesker - uavhengig av kunstform og sjanger. Albert Schweitzer mente alt fører til Bach, i forståelsen at Bach var et vendepunkt som alt pekte frem mot før, og alt i ettertid pekte tilbake til. 

The Trogen Experience and Method

Om du tilfeldig skulle være nær Bodensee - sjøen som grenser til Tyskland, Østerrike og Sveits - så er turen opp fra St. Gallen til den idylliske lille alpelandsbyen Trogen på 903 moh. - kun en sykkeltur unna, særlig om du har leid el-sykkel.

Trikkeskinnene fra St Gallen er under solid rehabilitering, så det tar nok tid før den er på sporet av en 15-20 minutters ride opp til Trogen. Det er vært turen - uansett hvordan man kommer seg opp - den enkle lille plassen med kirken, palasser og et hotell - gjenspeiler velstand og rikdom gjennom sin lange historie og et familiedynasti som drev storstilt innen tekstilproduksjon og handel.

"The Trogen Method" er en måte å presentere Bachs kantater og vokalverk på som er helt unik og enestående. Gjennom en periode på 25 år, fremføres og spilles månedlig inn en kantate i et smykkeskrin av en kirke i Trogen.

Konseptet starter kl. 16.00 med lesing fra Bachs egen bibel og relaterte tekster til "dagens kantate", det fortsetter kl. 17.30 med introduksjon og workshop med dirigent og musikalsk leder Rudolf Lutz sammen med en teolog - som etterfølges av forfriskende servering - og kl. 19.00 fremføres kantaten for første gang, deretter kommer en moderne refleksjon over kantaten ved ulike gjester - og så fremføres endelig kantaten for andre gang - Mission Completed. Mein Gott, hvilket solid konsept!

The J. S. Bach Foundation is dedicated to the unique mission of performing the complete vocal works of Johann Sebastian Bach (1685–1750) over the course of approximately 25 years. With great musical passion and a commitment to historically informed performance, the Foundation's choir and orchestra, conducted by Rudolf Lutz, interpret Bach's works at the highest artistic level. The regular cantata performances offer not only a deeply moving listening experience but also contribute to scholarly engagement and the musical communication of Bach's oeuvre.

Foto: Tor Sørby
Foto: Tor Sørby
Foto: Tor Sørby
Foto: Tor Sørby

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Experiencing Bach - The performance and recording of a Bach Cantata

Concert format & venues

A new concert experience

Our aim is not to simply perform the cantatas one by one, but to foster a thorough experience of Bach and a deeper appreciation of his music. That is why we perform the works according to their place in the church calendar and round out the programme with complementary modules.

Our concept

a unique concept

We aim to convey a thorough appreciation of Bach that allows audiences to experience the emotional, theological and musical depth of the composer's oeuvre. For this reason, we perform the works according to their place in the church calendar, allowing the original effect and meaning of each cantata to be appreciated in its liturgical context.

4.00 - 5.00 p.m.

Calov bible

Printed in 1681/82, the three volume, 27kg commentary to the Luther Bible was Johann Sebastian Bach's constant companion when composing, and it contains many notations his own hand. At 4.00 p.m. on concert days, the Calov bible will be opened at the pericopes for the relevant cantata and displayed at Landsgemeindeplatz 2, 9043 Trogen, giving concertgoers an opportunity to discover this beautiful facsimile of "Bach's bible". Concertgoers are also invited to attend a reading and discussion of the pericopes at 4.15 p.m. on the first floor of the Krone hotel.

  • Presentation of the Calov bible
  • Reading of the pericope texts with Konrad Hummler

5.30 - 6.10 p.m.

Introductory workshop

  • Introductory workshop with Rudolf Lutz and Niklaus Peter
  • Light refreshments


7.00 p.m.

Concert & reflective lecture

  • First performance of the cantata
  • Reflection on the baroque cantata text from a modern perspective
  • Second performance of the cantata

The Trogen Method - en case- studie med kantate BWV 151

Workshop zur Kantate BWV 151 "Süsser Trost, mein Jesus kömmt" 

Lutzogramm zur Werkeinführung:

J. S. Bach - Cantata BWV 151 "Süsser Trost, mein Jesus kömmt"

1. Arie (Sopran)

Süßer Trost, mein Jesus kömmt,
Jesus wird anitzt geboren!
Herz und Seele freuet sich,
denn mein liebster Gott hat mich
nun zum Himmel auserkoren.

2. Rezitativ (Bass)

Erfreue dich, mein Herz,
denn itzo weicht der Schmerz,
der dich so lange Zeit gedrücket.
Gott hat den liebsten Sohn,
den er so hoch und teuer hält,
auf diese Welt geschicket.
Er läßt den Himmelsthron
und will die ganze Welt
aus ihren Sklavenketten
und ihrer Dienstbarkeit erretten.
O wundervolle Tat!
Gott wird ein Mensch und will auf Erden
noch niedriger als wir
und noch viel ärmer werden.

3. Arie (Altus)

In Jesu Demut kann ich Trost,
in seiner Armut Reichtum finden.
Mir macht desselben schlechter Stand
nur lauter Heil und Wohl bekannt,
ja, seine wundervolle Hand
will mir nur Segenskränze winden.

4. Rezitativ (Tenor)

Du teurer Gottessohn,
nun hast du mir den Himmel aufgemacht
und durch dein Niedrigsein
das Licht der Seligkeit zuwege bracht!
Weil du nun ganz allein
des Vaters Burg und Thron
aus Liebe gegen uns verlassen,
so wollen wir dich auch
dafür in unser Herze fassen.

5. Choral

Heut schleußt er wieder auf die Tür
zum schönen paradeis;
der Cherub steht nicht mehr dafür
Gott sei Lob, Ehr und Preis!

Reflexion von Hanns-Josef Ortheil zur Kantate BWV 151 

Hanns-Josef Ortheil

Die Gegenwärtigkeit des Glaubens

Text und Musik der Kantate «Süßer Trost, mein Jesus kömmt» erinnern an den epochalen Paradigmenwechsel, der mit Christi Geburt Einzug hält.

«Süßer Trost, mein Jesus kömmt» – der Beginn der Bachkantate BWV 151 erinnert mich an meine Kinderjahre in Köln. Mit den ersten Adventstagen begann das Kirchenjahr, das dem Leben der kleinen Familie, in der ich aufwuchs, Form und Halt gab. Denn diese adventlichen Wintertage waren Tage einer sich steigernden und auf das Weihnachtsfest hin zunehmenden Erwartung. Mit dieser Erwartung veränderte sich das Leben: Man hörte nur noch eine bestimmte Musik (viel Gesangliches, viel Kirchenmusik), man sass an den Abenden meist zusammen in der Küche oder im Wohnzimmer (und ging nicht mehr gerne aus), und man erlebte, wie es in der Wohnung, im Haus und in der Umgebung allmählich stiller und stiller wurde.
Der oft reichlich fallende Schnee gehörte dazu, ein Auslöschen der Farben, Übergänge in ein kompaktes und stabiles Weiss, das die zuvor noch leuchtenden Details der Welt überdeckte. Es wirkte wie eine auch visuelle Aufforderung, sich nicht mehr um die Vielfalt der Welt zu bemühen, sondern sich eher auf ihr Gemeinsames, ihre geheime Wurzel und ihr geheimes Inneres, zu konzentrieren. Die zunehmende Ruhe und Stille aber waren die akustischen Leitsignale der Erwartung, einer gespannten allmählichen Hinwendung auf das Weihnachtsfest zu, das diese Erwartung erfüllen und zu ihrer Einlösung führen würde. Denn soviel war ja bekannt und stand auch von vornherein fest: Man lebte nicht in einer vagen, offenen und vielleicht nie an ein Ende kommenden Erwartung (und damit vielleicht auch in einer Täuschung oder Selbsttäuschung), nein, man lebte in einer sicheren und gesicherten Erwartung, die sich auf jeden Fall, immer wieder aufs Neue und mehrmals im Kirchenjahr (in der Reihenfolge der grossen Feste), erfüllen würde.